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Inspiration of the Year

Maelene „Mimi“ Lindgren als Inspiration des Jahres der Social Diversity Awards nominiert

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Job? Freiberuf? Ehrenamt? Weiterbildungsstudiengänge? Jemand anderem helfen? Für Maelene Lindgren ist die Antwort stets: JA. Aber bitte mit Herz, Hirn, Humor und Hingabe. Und das alles trotz Schwerbehinderung und fortschreitender Erkrankung. „Nee, nicht trotz – sondern mit!“, sagt Lindgren grinsend. Maelene, die nur Mimi genannt wird, nutzt alle Chancen – oder sie schafft eben welche. Denn sie weiß: Das ist nicht selbstverständlich.

Zu Schulbildung hatte sie lange keinen Zugang und erst vor sieben Jahren die Möglichkeit, Abitur zu machen. Es folgten mit Bravour abgeschlossene Studien und eine journalistische Ausbildung parallel zu einem Karriereaufstieg: Mit immensem Einsatz für andere Menschen ist Lindgren heute die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Produktionsschulen und koordiniert das Antidiskriminierungsnetzwerk Nordhessen für den sfd.

Auch im Ehrenamt setzt sie sich für andere ein: Chancen schaffen, das ist ihr wichtig. Durch ihre fortschreitende schwere Behinderung, eine Multisystemerkrankung bedingt durch einen Bindegewebsdefekt, ist Mimi Lindgren darin Expertin. Sitzen am Schreibtisch ist nicht mehr lange möglich? Na, dann wird aus dem Schreibtisch eben ein Pflegesessel mit Sprachsoftware. Aufhören oder aufgeben? Keine Option.

Als ehemaliges Heimkind wurde ihr gesagt: Abitur? Schaffst du niemals. Mit ihrer Behinderung wurde ihr vermittelt: Arbeiten? Vergessen Sie es. Mimi Lindgren hat sich davon nicht unterkriegen lassen. Mit dem Wort Inspiration tut sie sich trotzdem schwer: „Ich möchte vor allem Unternehmen inspirieren, offen für die Vielfalt ihrer Mitarbeitenden zu sein und diese zu unterstützen.“ Falsch findet die Expertin für Antidiskriminierung, die freiberuflich auch als Organisationsberaterin, Coach und Supervisorin tätig ist, dass die Verantwortung oft den Betroffenen zugeschoben wird: „Stellen Sie sich einen Berg vor, dessen Gipfel das Ziel ist. Wenn Sie gesund sind, Unterstützung bekommen, Kontakte haben, dann starten Sie kurz vor dem Gipfel. Haben Sie das alles nicht, starten Sie im Tal. Der Weg an den Gipfel ist anstrengender und länger und zwischendurch geht einem öfter die Puste aus. Die Gesellschaft sollte daran arbeiten, Zugangswege zu den Gipfeln zu verbessern – stattdessen werden Menschen kritisiert, die vor Erschöpfung auf der Strecke liegen bleiben“ Mimi Lindgren wünscht sich mehr „Seilbahnen“ von der Gesellschaft, die junge Menschen auf ihrem Weg an den Gipfel unterstützen.

„Ich bin kein besserer Mensch, nur weil ich jetzt Akademikerin bin und wäre genauso wertvoll, wenn ich Reinigungskraft oder Handwerkerin wäre.“, sagt sie und macht damit auf die Idealisierung einer akademischen Laufbahn aufmerksam. Ihr ist es wichtig, nicht als Inspiration zu gelten, „weil ich als ehemaliges Heimkind mit Behinderung nun Geschäftsführerin bin“, denn das sage nur etwas über ihre persönlichen Interessen aus. „Ich möchte lieber Menschen inspirieren, ihren eigenen Weg zu gehen – auch durch geschlossene Türen und im Zweifel durchs Fenster. Und Menschen den Glauben schenken, dass der Weg, den sie für sich wählen möchten, richtig und wertvoll ist – egal, um welchen Beruf oder Lebensentwurf es sich handelt.“

Die Nominierung erfolgte für die 1. Social Diversity Awards, die von Netzwerk Chancen in Kooperation mit einer Vielzahl an Unternehmen veranstaltet werden. In der Jury saßen u. A. Eva Voss, Co-Chair Charta der Vielfalt und Marcel Fratzscher, Präsident DIW Berlin.

Die Kategorie „Inspiration of the Year“ wird von Pfizer unterstützt.

Hier können Sie noch bis zum 01.09.24. für Maelene „Mimi“ Lindgren abstimmen: https://pollunit.com/polls/inspiration-of-the-year

 

Kontaktadresse für Rückfragen: personal@sfd-kassel.de

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