Wir sind das Stadtbild.
Wir sind die Väter.
Wir sind die Mütter.
Wir sind die Kinder, die Großeltern, die Töchter.
Wir sind Menschen.
Wir sind in Deutschland geboren, in Italien, in Syrien, in Ghana, in Polen, in der Ukraine, in der Türkei oder in einem anderen Land.
Manche von uns kamen gestern, andere sind seit Jahrhunderten hier.
Wir sprechen laut, wir sprechen leise, in Dialekten, in Akzenten, in Sprachen, die unser Herz kennt.
Wir fahren Bus und Rad und Rollstuhl, wir stehen im Stau, wir verkaufen Brot, wir tippen in Laptops und schwingen den Hammer, wir sitzen in Meetings, wir pflegen Menschen, wir lehren, bauen, schreiben, träumen.
Wir bereichern dieses Land - jeden einzelnen Tag.
Wir lieben bunt, wir glauben verschieden, wir feiern laut, wir trauern still.
Wir wissen, dass Unterschied kein Makel ist, sondern das Muster, das uns verbindet.
Wir begegnen uns auf Plätzen, in Schulen, in Parks, im Amt, im Café um die Ecke.
Und jedes Lächeln, jedes Grüßen, webt weiter an diesem gemeinsamen Bild.
Wir wissen: Vielfalt ist kein Riss, sondern Licht im Mosaik.
Würde ist für uns kein Privileg, sondern Grundlage.
Grundlage unseres Zusammenlebens und Grundlage unserer Demokratie.
Wir wissen, dass niemand zu viel ist, und keiner zu wenig zählt.
Wir sind die Stimmen, die in den Häusern singen, die Gesichter in der Straßenbahn, die Schatten am späten Abend, die Nachbarn, die sich grüßen.
Wir wissen, dass nicht Herkunft dich definiert, sondern dein Verhalten und dein Charakter.
Weil du nicht weniger wert bist, nur weil du anders aussiehst als ich.
Wir sind das Jetzt, das Gestern und das Morgen.
Wir tragen Geschichte unter der Haut und Zukunft in den Händen.
Wir sind viele.
Wir sind verschieden.
Und genau deshalb sind wir eins.
Weil wir gemeinsam Türen öffnen, die andere verschließen.
Wir sagen laut und klar: Wir alle sind das Stadtbild.
Und darauf sind wir stolz.